Test: Pinnacle (Roku) SoundBridge M1001

26. November 2006 von mb

Vielleicht kennt Ihr ja das Problem: da hat man seine ganze Musiksammlung in digitaler Form auf der Festplatte und nochmal auf dem iPod. Aber wie bekommt man die nun an der normalen Stereoanlage am elegantesten abgespielt, ohne jedes Mal den iPod anstöpseln oder einen Computer anwerfen zu müssen? Und wie hört man Webradio ohne PC?

Abhilfe verspricht da Pinnacle Systems (bzw. der eigentliche Hersteller Roku) mit der SoundBridge M1001.

Verpackung

Hierbei handelt es sich um ein Gerät, welches über WLAN oder Ethernetkabel mit dem Netzwerk verbunden wird. Damit der Ton dann auch wieder herauskommt, verfügt die SoundBridge über einen analogen Audioausgang (3,5 mm Klinke; Adapter auf Cinch wird mitgeliefert) sowie einen optischen und einen koaxialen Digitalausgang.

Rückseite mit Anschlüssen

Das Gehäuse besteht aus einer stabilen Metallröhre, die auf einen rutschfesten Gummifuß aufgelegt wird. Optional gibt es auch einen Wandhalter als Zubehör zu kaufen.

Die Inbetriebnahme ist problemlos. Einfach den passenden Steckeradapter (mitgeliefert werden Eurostecker, US- und britische Stecker) auf das sehr kompakte Steckernetzteil (110-240 V) klipsen, Stromstecker an der SoundBridge einstecken, Audio- und evtl. LAN-Kabel anschließen, fertig.

Soundbrige und Fernbedienung

Die SoundBridge hat am Gerät selbst keinerlei Bedienelemente, die Steuerung erfolgt vollständig über die mitgelieferte Fernbedienung, die gut in der Hand liegt und auf die das System ohne Verzögerung reagiert.

Nach dem ersten Einschalten muss zunächst die Netzwerkkonfiguration vorgenommen werden. Je nachdem, ob ein Netzwerkkabel angeschlossen ist, wird die WLAN-Karte deaktiviert oder gleich nur das WLAN mit bis zu 54 MBit/s benutzt. Hierbei wird derzeit als Verschlüsselung nur WEP unterstützt, eine Firmware mit WPA ist aber in Arbeit.

Jetzt kann man schon einen ersten Test vornehmen, denn die 15 Stationsspeicher für Internet-Radio sind bereits mit Sendern vorbelegt.

Wie kommt nun aber die Musiksammlung auf die SoundBridge? Dafür wird ein Musikserver benötigt, die auf einem PC oder einer Netzwerkfestplatte läuft. Roku liefert den Firefly-Server mit. Diese Open-Source-Software ist unter ihrem alten Namen mt-daapd wohl eher bekannt. Der Server scannt die Festplatte nach Musikdateien und iTunes-Libraries und stellt diese der SoundBridge zur Verfügung.

Zum Test wurde allerdings der TwonkyMusicserver auf einer Synology DS-106e NAS-Festplatte verwendet.

Kurz nach dem Start der Serversoftware war meine Musiksammlung bereits gescannt und wurde von der SoundBridge als Musikquelle erkannt. Das Browsen durch Titellisten, Interpreten, Alben, Podcasts usw. geht flüssig vonstatten. Dank dem brillanten DotMatrix-Display ist die Anzeige sehr gut ablesbar. Die Darstellung lässt sich auch noch weiter nach Wunsch anpassen (größere Schrift, andere Visualisierung etc.).

Soundbrige im Betrieb

Die SoundBridge lässt sich auch über ein Webinterface steuern, wo sich z.B. auch die 15 Senderspeicherplätze komfortabel editieren lassen.

Für die Radiosender gibt es ein Tool namens „Roku Radio Snooper“, welches bei einem im Webbrowser auf dem PC angeklickten Radiosender überprüft, ob dieser mit der SoundBridge abgespielt werden kann. Falls ja, kann der Sender direkt abgespeichert werden.

Zur Klangqualität lässt sich sagen, dass diese ebenfalls sehr gut ist.

Fazit: für 199 EUR (UVP, im Handel um 160 EUR) stellt die SoundBridge für Besitzer einer kompatiblen NAS oder eines dedizierten Mediaservers eine ideale Lösung dar, die Musiksammlung über die HiFi-Anlage abzuspielen. Wer allerdings immer erst einen PC hochfahren muss, hat natürlich nicht so viele Vorteile.

Als Kritikpunkte sind die fehlende WPA-Verschlüsselung beim WLAN (soll mit neuer Firmware 2.7 behoben werden) und evtl. die „nur“ 15 Senderspeicher für den Offline-Betrieb als Webradio zu nennen, wobei mir persönlich diese Anzahl ausreicht.

Mehr Infos: Pinnacle Systems, ROKU

Dieser Beitrag wurde am Sonntag, 26. November 2006 um 16:38 veröffentlicht in der Rubrik Hardware. Verfolgen Sie alle Antworten auf diesen Beitrag mit dem RSS 2.0 feed. Sie können eine Antwort hinterlassen, oder trackback von Ihrer eigenen Website.

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